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China entdecken - Die Chinesisch-AG

,,Show & Tell”- so lautet das Motto der Chinesisch-AG. Im Schuljahr 2022/23 fanden
die Schülerinnen und Schüler ab Klasse 8 der St. Ursula-Schule Geisenheim auf
ihren Wahlzetteln das Angebot der Chinesisch-AG vor. Einige aufgeweckte
Interessenten setzten ihr Kreuz daneben und meldeten sich so für diese AG an. Die
Chinesisch-AG findet immer mittwochs in der siebten und achten Stunde unter der
Leitung von Bettina Born (54) statt.

Der Name Bettina Born dürfte den meisten unbekannt sein, da jene kein Mitglied des
Lehrerkollegiums der St. Ursula-Schule ist. Die gebürtige Deutsche kommt auch von
außerhalb der Schule und ist eigentlich zusammen mit ihrem Mann in der
Medienbranche tätig. Doch ihre Faszination für China prägen sie schon seit ihrem
vierten Lebensjahr.

Damals sah sie zufällig in den Nachrichten einen Beitrag über die chinesische
Region Tibet und ihr Interesse war sofort geweckt. Diese Faszination ließ sie nicht
mehr los, vor allem die chinesische Philosophie wie der Daoismus und die Kultur
waren ausschlaggebend. So kam es, dass sie nach ihrem Schulabschluss an einer
Universität in Bonn das Studienfach Chinesisch als Diplom-Übersetzer wählte und
somit anfing, die chinesische Sprache erstmals zu lernen. ,,Das lerne ich nie”, war
ihre erste Reaktion. Doch spätestens nach ihrem Auslandssemester in China im
vierten Jahr war das Eis gebrochen. ,,Man wurde einfach ins kalte Wasser
geschmissen”, so die 54-jährige.

Nach ihrem Masterabschluss bereiste Bettina Born selbst die vielen Regionen
Chinas, wie die Seidenstraße und natürlich Tibet und entdeckte eine ganz neue
Kultur sowie die vielseitige Gesellschaft. ,,Man muss selbst da gewesen sein. Vor
allem den ländlichen Raum Chinas jenseits der Großstädte muss man persönlich
erlebt haben. Die Begegnungen, die Reisen- diese kleinen Momente haben mich
sehr geprägt.”

Später lernte sie ihren Mann kennen und stieg in seinem Medienunternehmen ein.
So schrieb sie Radiosendungen für Unternehmen wie Bayer, um die Markennamen
bekannt zu machen. Zehn Jahre lebten Bettina Born und ihr Mann in Shanghai,
bekamen dort Kinder und passten sich an die Kultur an. ,,Es war genau die richtige
Zeit dort zu leben. In den 2000ern herrschte Aufbruchsstimmung in China. Es
entwickelte sich zu einer Weltwirtschaftsmacht.” 2010 zogen dann sie und ihre
Familie nach Deutschland. Seitdem gab es keine Reise mehr nach China.

Die Idee für eine Chinesisch-AG hatte die 54-jährige schon lange, ihre Anfrage
wurde unter dem alten Schulleiter jedoch abgelehnt. Nun, unter der Leitung von Frau
Lorenz, sah es anders aus: Unsere Schulleitung sprach sie darauf an und so konnte
Bettina Born ihre Idee in die Tat umsetzen.

Ziel der AG ist vor allem die Neugier und das Interesse der Lernenden zu wecken.
Sie lernen eine völlig fremde Kultur kennen, andere Traditionen- eigentlich eine ganz
neue Lebensweise. Die Lernenden sollen sich in China zurechtfinden können, also
sich vorstellen können oder auf dem Markt verhandeln. ,,Show & Tell”, nach dieser
Weise ist der Unterricht konzipiert. In der ersten Stunde befasst man sich mit dem
Land China, spricht über dessen Geschichte, über Traditionen und auch über die
aktuelle Lage dort. In der zweiten Stunde lernt man die Sprache kennen. Alle üben
gemeinsam miteinander, keiner wird zurückgelassen. Wichtig ist vor allem die
Betonung, so kann beispielsweise ein gebürtiger Chinese bei falscher Aussprache
statt dem Wort fünf das Wort Dreck verstehen- also Vorsicht!

Den Lernenden bereitet der Unterricht große Freude und alle sind mit großem
Engagement dabei. Die Teilnahme an der AG lohnt sich also auf jeden Fall!

Also, auf Wiedersehen- oder um es auf Chinesisch auszudrücken ,,Zàijiàn!”

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Kommentare: 1
  • #1

    GRBÖ (Freitag, 10 Februar 2023 11:19)

    Ein schöner, informativer Artikel von Milo Schlosser aus der 10b