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Die Schulsozialarbeit

Ein Interview mit Francesca Luther:

Wie lange arbeiten Sie schon an der St.Ursula als Schulsozialarbeiterin? 

Ich bin als Schülerin selber auf die St.Ursula gegangen. Meine Einschulung war 2006. 2014 habe ich mein Abitur gemacht. Als Schulsozialarbeiterin arbeite ich hier seit 2017. (4 Jahre) 

Wie sieht Ihr Alltag aus? Und was machen sie am Computer?

Wenn ich morgens hierher komme, schaue ich erst einmal, ob ich E-Mails bekommen habe, von Eltern oder Lehrern, oder manchmal auch von Schülern über das Schulportal, dass jemand evtl. einen Termin bekommt. Dann plane ich entsprechend meinen Tag. Nachmittags (ich bin immer bis 15:30 Uhr hier) habe ich entweder Elterngespräche oder Gespräche mit Schülern. Ich muss mir nach den Gesprächen auch Gedanken machen: wie kann man dem Schüler helfen? Da muss ich mir auch ein bisschen was aufschreiben, wie ich dann aus meiner Sicht die beste Lösung dafür finde.

Bei welchen Anliegen kann man zu Ihnen kommen? Auch wenn man zu Hause Probleme hat? Oder wenn man einen Streit hatte, den man nicht alleine lösen kann?

Man kann eigentlich mit allen Sorgen zu mir kommen. Ob das jetzt Streit zu Hause ist mit den Eltern, oder man so Schwierigkeiten zu Hause hat. Wenn man sich unter Druck gesetzt fühlt, oder die ganzen Hausaufgaben im Moment nicht schafft, wenn man sich nicht so gut konzentrieren kann, ob man Streit mit einer Freundin hat. Da ist nichts ausgeschlossen.

Kommen denn auch viele Schüler zu Ihnen?

Also wenn einen die Schüler erst einmal kennen, durch die Klassenleiterstunden zum Beispiel, dann kommen sie auch mit der Zeit auch häufiger zu uns. Aber oft ist es auch so, dass den Lehrern etwas auffällt, und sie regen dann bei uns an, dass wir mit den Schülern sprechen. Denn wenn Lehrer merken, dass es einem Schüler nicht so gut geht, haben sie leider nicht so viel Zeit, um sich selbst darum zu kümmern.

Haben Sie das Gefühl, dass es bei Schülern durch den Lockdown mehr oder größere Probleme gibt?

Im Laufe des Lebens gibt es ja immer irgendwelche Schwierigkeiten, und manchmal braucht man dabei Unterstützung. Durch Corona haben sich bei vielen Schülern diese Probleme verstärkt. Wenn jemand z.B. schon immer sehr schüchtern war und dann im Lockdown sehr viel Zeit allein verbracht hat, fällt es den Kindern/Jugendlichen noch schwerer sich zu melden. 

Gibt es aus Ihrer Sicht Probleme wie mobbing an unserer Schule? Können Sie daran etwas verändern?

Wir bieten einige Projekte oder ähnliches an, wie zum Beispiel das Medien-scouts-Video. In dem Sinne verändern wir schon etwas, zumal wir auch in jeder Jahrgangsstufe vertieft über andere Themen sprechen. In Klasse 5 zum Beispiel thematisieren wir den Umgang mit Medien; in Klasse 8 beschäftigen wir uns mit Mobbing…

Was war denn bisher die größte Herausforderung, seit Sie an der Schule sind?

Am Anfang war ich schon ganz schön aufgeregt, vor großen Klassen zu sprechen, weil ich damit noch nicht viele Erfahrungen hatte – ich war ja erst 21. Außerdem war es am Anfang auch eine große Veränderung, dass meine früheren Lehrer jetzt meine Kolleginnen und Kollegen waren.

Wieso wollten Sie Schulsozialarbeiterin werden?

Ich finde es auf der einen Seite total cool, Kinder wie Euch kennenzulernen! Auch die Atmosphäre in den Klassen finde ich immer anregend. Auf der anderen Seite finde ich es auch schön, Schülern zu helfen, denen es manchmal nicht so gut geht.

Wie seid Ihr denn eigentlich in der Sozialarbeit mit Mitarbeitern besetzt?

Lea Sommer ist ja schon am längsten hier, nämlich seit über 11 Jahren, aber sie bekommt zur Zeit ein Baby und hat dann Elternzeit; danach wird sie wieder zurückkommen. Deshalb betreue ich gegenwärtig all 5. Klassen. Zur Zeit haben wir auch eine FSJ-lerin hier, Charlotte Pauly, die uns hier eine Zeitlang unterstützt.

Was bedeutet denn FSJ?

Die Abkürzung steht für „Freiwilliges Soziales Jahr“, und ist die Chance für junge Erwachsene, vor dem Berufseinstieg nochmal einen Beruf anzuschauen und sich sozial engagieren.


Interview mit Charlotte Pauly:

Wieso fanden Sie, dass Schulsozialarbeiterin ein spannender Beruf sein könnte?

Das war für mich einfach eine Chance, Schule einmal von einer ganz anderen Seite kennenzulernen. Ich hatte eigentlich überlegt, Lehrerin zu werden, und auf diese Weise kann ich schon mal mit Kindern arbeiten. 

Was machen Sie an unserer Schule denn ganz konkret?

Ich unterstütze jetzt Francesca bei ihrer Arbeit, zum Beispiel in den Klassenleiterstunden. Aber ich bin auch öfter mal bei Herrn Rasche unterwegs, wenn er soziale Projekte macht oder die Schulseelsorge….


Ich möchte mich herzlich bei Francesca und Charlotte für das Interview bedanken!


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