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Interview Mit Herr Rasche

 

Herr Rasche ist Seelsorger an unsere Schule, aber habt ihr euch schonmal gefragt, wie er darauf kam?

Das habe ich ihn gefragt.

 

UK: Wie sind Sie auf den Beruf des Schulseelsorgers gekommen?

 

Herr Rasche:

Tatsächlich nicht. Ursprünglich wollte ich Priester werden. Ich habe katholische Theologie in Paderborn in Westfalen, in Fribourg in der Schweiz und in Würzburg studiert. Gegen Ende meines Studiums lernte ich an einem Gymnasium der Franziskaner bei Frankfurt die Schulseelsorge kennen. Ich arbeitete als Teamer auf Tagen der Orientierung mit und so entwickelte sich in mir der Wunsch, selbst einmal Seelsorger in einer Schule zu sein. Nachdem ich mich entschieden hatte zu heiraten und damit der Priesterberuf für mich nicht mehr möglich war, bereitete ich mich darauf vor, mit jungen Menschen zu arbeiten. Durch einige glückliche Fügungen kam ich über Umwege in das Bistum Limburg und wurde Schulseelsorger der St. Ursula Schule. Ich war damals im Schuljahr 1993/1994 der erste Schulseelsorger der St. Ursula Schule und hatte damit die Möglichkeit die Schulseelsorge so aufzubauen, wie ich es für gut hielt: So gab es bald für die Klassen 6, 10 und 12 Tage der Orientierung, es gab Schulgottesdienste für alle Jahrgangsstufen, ein Schüler Café und viele Schüler und Kollegen suchten das Gespräch mit mir, wenn Nöte und Probleme gab. Einige Jahre später haben wir dann auch mit Lehrern und Schüler die Solidaritätsarbeit an unserer Schule aufgebaut.

UK: Was mögen Sie an Ihrem Beruf?

 

Herr Rasche:

Es ist eine sehr schöne und wertvolle Arbeit junge Menschen zu begleiten, dass sie in ihrer Persönlichkeit wachsen. Ich möchte ihnen Mut machen mit Vertrauen und Hoffnung sich selbst anzunehmen und mutig unsere Welt mitzugestalten. Ich glaube fest daran, dass Gott gerade in den Herzen der jungen Menschen eine Kraft und eine lebendige Sehnsucht gelegt hat, der Liebe und dem inneren Licht mehr zu trauen als dem Zweifel und der Dunkelheit.  An den Tagen der Orientierung, in den Gottesdiensten, in den Gesprächen und den vielen Begegnungen unseres Schullebens möchte ich diesen Geist der Hoffnung und des Vertrauens mit euch Schülern und den Lehrern zusammen wach halten…

 

UK: Gibt es ein Ziel, dass mit den Projekten/ Tage der Orientierung bei den Schüler*innen bezweckt werden soll?

 

Herr Rasche:

Die Tage der Orientierung und die Projekte sollen die Gemeinschaft untereinander stärken und euch Schüler erkennen lassen, dass wir uns gegenseitig stärken können in unserer Hoffnung und in unserem Vertrauen. Ja, aus dieser starken Gemeinschaft heraus können wir über unsere Schule hinaus, unsere Welt ein bisschen heller und heiler machen. Wir singen ja oft „Seht die Welt mit wachen Augen, lasst die Sprüche, die nichts taugen…“ Ich glaube, Gott schenkt uns wache Augen für das was uns und unserer Welt guttut. Dazu will ich als Schulseelsorger beitragen, dass wir eine frohe Schulgemeinde sein können, in der ein „gutes Klima“ spürbar ist, ein Klima des Vertrauens zueinander und zu Gott.

 

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